Peer Story

Wissenschaftskommunikation für PostDocs #wisskomm

Dr. Lysanne Snijders arbeitet als Biologin am Leibniz Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei. Sie ist Fellow des Klaus Tschira Boost Funds und nutzt Wissenschaftskommunikation, um ihre Forschung sichtbarer zu machen.
Lysanne, was bedeutet Wissenschaftskommunikation für dich?

Für mich bedeutet Wissenschaftskommunikation, die Öffentlichkeit über die Wissenschaft zu informieren und aufzuklären, aber auch Wunder zu teilen. Bei der Wissenschaftskommunikation geht es darum, den besten Weg zu finden Menschen zu “berühren”, damit sie sich für dein wissenschaftliches Thema interessieren, an dem dir so viel liegt. Wissenschaftlich zu kommunizieren hat mir in mehrfacher Hinsicht geholfen.

“Um das “Warum” und “Wie” meiner Forschung kurz und prägnant zu formulieren, habe ich gelernt, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren.”

Du erstellst Videos, hast einen YouTube-Kanal und einen Blog über deine Forschungsarbeiten. Wie kamst Du zu diesen Kommunikationsmaßnahmen und wie haben sie dir als Forscherin geholfen?

Ich hatte schon immer ein Interesse daran, meine Forschung kreativ zu kommunizieren. Online-Kommunikation bietet die Möglichkeit, viele und sehr unterschiedliche Menschen zu erreichen. Online kommunizieren macht außerdem Spaß und kostet, im Gegensatz zu persönlichen Präsentationen, kaum Nerven. Nachdem mein Forschungsinstitut nach Freiwilligen suchte, die ihre Forschungsarbeit in einem Video vorstellen, meldete ich mich und entwarf Videos zu meiner Doktorarbeit. Die Reaktionen zu meinen Videos führen zu noch mehr Begeisterung für mein Projekt.

Es ist auch super, dass man Teile des Videos in Präsentationen wiederverwenden kann. Meiner Erfahrung nach kann die Online-Kommunikation den Aufbau neuer Offline-Verbindungen und Kooperationen erleichtern. Heutzutage ist es sehr einfach, Projektvideos zu erstellen. Werkzeuge zum Filmen und Schneiden bieten auch Smartphones.

Welches ist dein Lieblingsmedium und warum?

Das ist eine schwierige Frage, denn jedes Medium bringt Vor- und Nachteile in Bezug auf Spaß, Effektivität und Zeitaufwand. Im Moment bevorzuge ich die Erstellung von Infografiken. Viele Menschen haben nicht die Zeit, um lange Texte zu lesen oder sich längere Videos anzuschauen. Grafische Inputs sind gut geeignet, um wichtige Informationen in sehr kurzer Zeit zu präsentieren. Sie haben das Potenzial, eine Botschaft an mehrere Menschen weiterzugeben.

Für mich ist es auch eine spannende Herausforderung, sie optisch attraktiv zu gestalten. Mein allerliebstes Medium ist jedoch Twitter. Es ermöglicht das Netzwerken in der Forschungsgemeinschaft und hält einen auf dem Laufenden.

"Online-Kommunikation bietet die Möglichkeit, viele und sehr unterschiedliche Menschen zu erreichen."
Dr. Lysanne Snijders, Scientist IGB-Berlin, KT Boost Fund Fellow
Hast Du drei Kommunikationstipps für unsere Postdocs?

1. Wählt ein Kommunikationsmedium, mit dem ihr gerne arbeitet! Wissenschaftskommunikation funktioniert am besten, wenn man Spaß hat. Versucht es mit Twitter. Es ist großartig für die Wissenschaftskommunikation und Wissenschaftsnetzwerke und kostet nicht zu viel Zeit.

2. Findet euren eigenen Stil. Humor kann sehr effektiv sein, wenn er richtig eingesetzt wird. Bekanntlich führen mehrere Wege nach Rom.

3. Sammelt Beispiele von Videos/ Blogs/ Podcasts/ Grafiken oder sogar von einzelnen Sätzen, die ihr als gelungene Form der Wissenschaftskommunikation einordnet. Analysiert sie! Warum haben sie welchen Eindruck hinterlassen?

 

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